Durch eine Kürzung von insgesamt 7,6 Millionen Euro bei den freiwilligen Mitteln des MKJFGFI für anerkannte Familienbildungseinrichtungen wird die Infrastruktur von präventiven Angeboten für Familien perspektivisch sehr stark reduziert. Betroffen sind besonders die niederschwellige Bildungsarbeit mit Familien in besonderen Lebens- und Belastungssituationen, Bildungsangebote in Kooperation mit Familienzentren, offene Elterntreffs und Angebote für Familien mit Fluchterfahrung. Zudem soll die jährliche Dynamisierung der Weiterbildungsmittel um die Hälfte gekürzt werden.
Sollten die Kürzungen in dieser Form umgesetzt werden, wird das erhebliche Folgen für die gut funktionierende, wirksame Infrastruktur und die betroffenen Zielgruppen sowie die Gesamtgesellschaft haben.
Auf diese Weise kann der Anspruch des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft in NRW, über die niederschwellige Bildungsarbeit der gemeinwohlorientierten Weiterbildung Bildungsketten zu schließen, kaum umgesetzt werden. Ebenso wenig der Anspruch des Familienministeriums NRW, den Bereich der Jugendhilfe mit präventiven, niederschwelligen Bildungsangeboten der Familienbildung zu stärken.
Auf der Strecke bleiben Familien, insbesondere Frauen und Kinder, die sich keine außerschulischen Bildungsangebote leisten können. Damit wird die Spaltung der Gesellschaft weiter vorangetrieben und Teilhabechancen unmöglich gemacht. Wir sind daher zutiefst besorgt und fordern eine differenzierte Kurskorrektur der Sparpolitik, die bestehende Strukturen der präventiven Bildungsarbeit vor Ort erhält und in niederschwellige Bildungsarbeit investiert, die Menschen in ihrer Bildungsbiographie von Anfang an unterstützt und Teilhabe ermöglicht.
Rita Hövelmann
Geschäftsführerin
KEFB im Bistum Essen gGmbH