Unter dem Titel „Damit nicht Asche bleibt statt Glut“ hielt der engagierte und kritische Katholik ein Plädoyer für die aus seiner Sicht dringend nötigen Reformen in der Kirche.
Lammert ging auf die Fragen des zukünftigen Verhältnisses von Staat und Kirche ein, die sich aus dem starken Schrumpfungsprozess der beiden großen christlichen Kirchen ergeben. Diesen Prozess führte er sowohl auf einen Glaubens-, viel stärker aber noch auf einen Vertrauensverlust in die Institution Kirche zurück.
In diesem Zusammenhang beklagte er auch eine weitgehende Stagnation in der Ökumene.
Lammert betonte, die Kirche müsse den Impuls des 2. Vatikanischen Konzils aufgreifen und noch mehr als bisher die „Fenster aufmachen“ hin zu den Menschen und der Gesellschaft.
Ansonsten befürchte er, dass beide großen Kirchen auf dem Weg in die gesellschaftliche Bedeutungslosigkeit seien.
Nötig seien in Zukunft mehr Demut der großen Kirchen auf der einen Seite, andererseits forderte Lammert aber auch die Bischöfe und die Gläubigen auf, mit Selbstbewusstsein die nötigen Reformschritte zu tun und vor Ort zu leben.
Lammert ermunterte die 150 Zuhörer*innen in seinem Vortrag und der anschließenden angeregten Diskussion, trotz aller großen Probleme in der Kirche zu bleiben.
"Denn", so Lammert, "keines der aktuellen Probleme werde gelöst, wenn sich gerade die reformwilligen Gläubigen aus der Kirche verabschiedeten."